Norderstedt – Kleinstwohnungen

Ideenwettbewerb im Rahmen des Projektes „Zukunftsstadt Norderstedt“ – Nachverdichtung mit Kleinstwohnungen, 1. Preis

Nachverdichtung bestehender Einfamilienhaus-Quartiere mit Kleinstwohnungen

Anlass

Bundesweit entwickelt sich der Wohnungsmarkt aktuell regional unterschiedlich. Während es in ländlichen Regionen teilweise Leerstände und stagnierende Preise
für Mieten und Immobilien gibt, steigt in den Städten die Nachfrage nach Wohnraum. Hier stellt sich vor allem auch eine soziale Frage – es geht um ein diverseres Wohnungsangebot und bezahlbare Mieten. Bezahlbarer Wohnraum wird auf Dauer im erforderlichen Umfang nicht allein durch einen aus Steuermitteln subventionierten sozialen Wohnungsbau zur Verfügung gestellt werden können. Sowohl der demografische Wandel mit einer Verschiebung der Altersstrukturen, als auch neue und von traditionellen Strukturen abweichende Lebensmodelle führen zu veränderten Anforderungen und einem entsprechenden Anpassungsbedarf. Für diverse Zielgruppen stellt die aktuelle Situation eine zunehmend größere Herausforderung dar.

Kleinstwohnungen werden nicht nur aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen zukünftig an Bedeutung gewinnen, sondern auch aus ökologischen Gründen. Mit unserer Art zu bauen und zu wohnen beanspruchen wir die Umwelt immer mehr und gefährden damit die Existenzgrundlage vieler Lebewesen auf diesem Planeten. Der Bausektor
nimmt dabei eine Schlüsselfunktion ein. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person stieg über die letzten Jahre kontinuierlich weiter an, obwohl eine Wohnung mit zunehmender Größe immer ressourcenintensiver wird. Vor diesem Hintergrund führte die Stadt Norderstedt mit Mitteln des BMBF das Forschungsvorhaben „Akzeptanzforschung für Kleinstwohnungen“ durch (Auslobungstext, Stadt Norderstedt, büro luchterhandt, Hamburg).

Lageplan Erdgeschoss
Ansicht von der Straße / Schnitt durch die „Gartenmauer“ / Schnitt durch die Häuser

Projekt: Städtebauliche Verdichtung im Einfamilienhausbestand

Eine Kette aus neu geplanten Gebäuden ergänzt als eigenständiges städtebaulich-architektonisches Element die bestehende Bebauung aus frei stehenden Einfamilienhäusern. Die ergänzende Bebauung mit sechs Kleinstwohnungsbauten unterscheidet sich von der bestehenden Bebauung, so dass sie als zeitgenössisches Element eindeutig erkennbar ist. Im Zusammenspiel von Bestehendem und Hinzugefügtem entstehen neue Nachbarschaften. Die vorhandene städtebauliche Situation wird nicht überformt sondern maßstabsgerecht ergänzt. Der Entwurf stellt nicht unabhängige Erweiterungen von Einzelhäusern in den Mittelpunkt sondern ein Ensemble aus alt und neu mit neuen räumlichen Bezügen. Das Konzept ist übertragbar auf verschiedene städtebauliche Situationen.

Die neue Bebauung setzt sich aus einer zweischaligen „Gartenmauer“ und einer Reihe von Gartenhäusern zusammen. Die „Gartenmauer“ übernimmt, neben ihrer Funktion als Behälter für diverse Abstell-, Neben-, Sanitär- und Erschließungsräume, die Funktion eines Lärmschutzelements. Auf der Rückseite der „Gartenmauer“ sind Wohnungen und Gärten vor Lärm geschützt. Für Öffnungen in den Fassaden zu lärmbelasteten Straßen werden Schallschutzfenster vorgesehen. Stellplätze für Autos sowie der Abtransport des Mülls bleiben außerhalb der lärmgeschützten Bereiche.

Beispiel Kleinstwohnung – Typ A

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