Urleben – Ländliches Leben und Arbeiten in Thüringen

Urleben, Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen

Landgut 2050 vernetzt – mobil – digital

Ländliches Leben und Arbeiten in Thüringen – Ideenwettbewerb der Stiftung Baukultur Thüringen

Wie werden wir im Jahr 2050 leben? Wie werden wir morgen wohnen? Wo werden wir morgen wohnen? Was wird aus der Arbeit? Wie leben wir zusammen, wie strukturiert sich die Gesellschaft von morgen? Dichte und Diversität machen Städte zu Laboratorien für neue Lösungen und Lebensstile. Warum soll dies heute und zukünftig nicht auch für das Land gelten? Für die abseits der Agglomerationen liegenden Regionen ergeben sich durchaus Standortvorteile gegenüber den urbanen Wachstumszentren. Städtische und ländliche Räume sollten wieder in wechselseitigen Beziehungen betrachtet werden können. Es geht darum, beide Räume zusammen zu denken und den Potenzialen beider Umfelder gerecht zu werden. Sowohl der demografische Wandel als auch neue von traditionellen Strukturen abweichende Lebensmodelle führen zu veränderten Anforderungen. Mit den Möglichkeiten digitalisierter Arbeit stehen im ländlichen Raum Potenziale bezahlbarer Flächen zur Verfügung. Die wieder belebten Höfe bieten Raum für individuell oder gemeinschaftlich genutzte Werkstätten und Ateliers. Sie lassen sich zu großen Wohngebäuden umbauen, die die Bildung von Wohngemeinschaften, das Zusammenleben mehrerer Generationen und die Integration von Wohnen und Arbeit am selben Ort ermöglichen.

Höfe in Urleben

Urleben besteht aus mehr als 50 Höfen. Die Existenz Urlebens wird gesichert durch die Wiedernutzung dieser Höfe. Die Höfe bieten Raum für individuell oder gemeinschaftlich genutzte Werkstätten, für die Bildung von Wohngemeinschaften, auch mehrerer Generationen, und die Integration von Wohnen, Arbeit und Freizeit an einem Ort. Nutzungsneutralität der Individualräume, Abstimmung der Grundrissgestaltung auf die Tragkonstruktion, Sicherung der Gebäude für den Selbst-Ausbau.

Hofgemeinschaften

Dörfer haben die Chance, als Wohn- und Arbeitsort reaktiviert zu werden. Sie bieten Platz für Experimente, für eine integrierte Lebens- und Arbeitswelt. Dezentralisierte Arbeit bietet den vor Ort verbliebenen Bewohnern und den derzeitigen Großstädtern die Chance, abstrakte digitale Arbeit und analoge Tätigkeit in Gemeinschaften miteinander zu kombinieren. Dörfer wie Urleben sind die wirkliche Alternative, auch die Alternative zum Pendlerdorf im Umkreis einer Großstadt.

Umbau den baulichen Bestandes

In Diversifizierung und Wieder-Vernetzung liegt ein Schlüssel für die Strukturierung von Dorf und Landschaft. Die Durchwegung des Dorfes, die bauliche und funktionale Vernetzung der Höfe, die Integration von Freiräumen und Gärten in die dichte bauliche Struktur sowie der kleinteilige Umbau der Landwirtschaft für den eigenen und regionalen Markt sind die wesentlichen Bestandteile der Entwicklung. Im zentral gelegenen Gehöft sind Nutzungen vorgesehen, die der Dorfgemeinschaft zugutekommen.

Umbau des baulichen Bestandes

Werkzeugen beim Umgang mit dem baulichen Bestand: Instandsetzen gemäß beabsichtigter Nutzung, Ertüchtigen des Tragwerks für neue Nutzungen, Maßnahmen an der Gebäudehülle (Wärmeschutz, Tageslicht), Abriss störender Anbauten, Ergänzung erhaltenswerter Konstruktionen durch neue Bauelemente, Herstellen einer neuen Gebäudehülle. Ergänzungen nach dem „Haus-im-Haus“-Konzept, Teilung des Gebäudes in Nutz- und Wärmebereiche, Ersatz des verlorenen Bestands durch Neubauten, die den Maßstab des Dorfes respektieren.

Die Nutzung der kompakten Baukörper des Bestandes hat Priorität gegenüber Bebauung neuer Flächen,. Hoher Dämmstandard, Minimierung der Verschattung durch Abriss von Nebengebäuden, hohe Tageslichtverfügbarkeit bei Vermeidung von Überhitzung, Wärmegewinnung aus den regenerativen Quellen und Verwendung von Konstruktionen mit möglichst geringen Umwelteinwirkungen und Materialien mit einer hohen Dauerhaftigkeit haben ein großes Potential zur Reduktion von Treibhausgasen.

Hof 1
Hof 2
Hof 3
Hof 4
Hof 5 und Hof 6
Scroll to Top